Otto Garbers (*18.03.1854 – †23.08.1925)
Otto Garbers war bis 1890 bei der Stackmeisterei Bunthaus als gelernter Steinsetzer beschäftigt. Als Vorarbeiter und sog. „Kolonnenvice“ bei den „Stakkern“ oblag ihm die Herstellung von Steindosierungsarbeiten an den Deichen der Vier- und Marschlande.
Hierzu zählte der Verbau der Böschungen im Tiedebereich mit Steinen in Holzgerüsten, sowie im Deichbereich mit gehauenen Steinblöcken im Verbund als Deckwerksarbeit.
Aufbauend auf seine jahrelange Erfahrung, trug er sich mit dem Gedanken sich selbständig zu machen, was zu dieser Zeit in seiner Position äußerst ungewöhnlich war. Doch mit ein paar guten Leuten müsste doch mehr zu verdienen sein als nur der karge Lohn, der bei der Stackmeisterei für diese schwere Knochenarbeit gezahlt wurde!
Zu Kaisers Zeiten galt ein 12-Stunden-Tag als normale Arbeitszeit. Sein Gedankengang war, dies durch ein Akkordsystem zu verändern. Dadurch könnte er mit seinen Leuten in einer weit kürzeren Arbeitszeit mehr Leistung erbringen!
Die notwendigen Verhandlungen mit seinem Arbeitgeber begannen im November 1890. Otto galt als ein verlässlicher Mann und so wurde ihm Unterstützung für die Firmengründung zugesagt.
Am 28.11.1890 gründete er schließlich das Bauunternehmen Otto Garbers.
Weil Otto sich als zuverlässiger Partner der Stadt zeigte, musste er sich schon bald vergrößern, um alle zugeteilten Aufträge fachgerecht, aber auch zeitgerecht abzuliefern. Unterstützung erhielt er darum ab 1907 durch seinen Sohn Hermann.
Aber die Zeiten waren schlecht...
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Hermann jedoch mit dem Traditionsregiment 76, indem er auch seine Dienstzeit von 1904 bis 1906 verbracht hatte, einberufen und an der Westfront eingesetzt.
Hermann kehrte erst 1920 aus der Kriegsgefangenschaft in Frankreich zurück und übernahm noch im selben Jahr den väterlichen Betrieb.